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Channel: MisanthropinWiderWillen
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Babysitter-Brevier

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Liebe junge Dinger, die ihr euch als Babysitter bewerbt,

man kann es nicht oft genug betonen:
ihr seid eine Katastrophe.
Und da dies hier ein Service-Blog ist, verrate ich euch ein paar Geheimnisse rund um das Thema "Job".
Denn das ist es: Arbeit. Und auch wenn es so niedlich klingt (->BABYsitting), hat es mit Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit, Einfühlungsvermögen und ähnlich unsexy Dingen zu tun.
Ihr kommt in ein fremdes Haus und beaufsichtigt einen kleinen Menschen.
Kein Kätzchen und kein Tamagotchi - einen lebendigen Menschen.
Mit Bedürfnissen und kleinen Nöten und voller Buchse und so.

Ich weiß nicht, wieso ihr euch als Babysitter bewerbt; ob euch die Eltern dazu gezwungen haben, weil sie es leid sind, eure horrenden Handyrechnungen begleichen zu müssen, oder ob ihr selbst auf die findige Idee gekommen seid, euren überteuerten Contouringscheiß undoder die Fahrstunden selbst zu zahlen.
(Pro-Tipp für diejenigen, die schon einen FS besitzen: 20 km pro Strecke sind NICHT lukrativ! Und schon gar nicht, wenn man nur 5 Euro pro Stunde verlangt.) 

Fakt ist:Auf ein Kleinkind aufzupassen ist anstrengend und langweilig, auch wenn es nur für 2 - 3 Stunden ist.
Aber Obacht:
Ein Kleinkind, so süß es aussehen mag, IST. NICHT. SÜSS!
Es ist laut und zappelig und trotzig und fordernd. Und wenn ihr ganz doll Pech habt, kackt euch das zu sittende Kind während Mamis Abwesenheit die Windel voll. Und so putzig KAKA auch klingt - Fremdscheiße ist ekelhaft. Auch das gilt es zu bedenken.
(Ich weiß das alles und deshalb zahle ich auch den örtlichen Höchstpreis von 10 Euro.)

Kaum habt ihr das gecheckt, lasst ihr zum nächsten abgemachten Termin die Omma sterben, um euch dann auf Nimmerwiedersehen zu verabschieden.
Kinners, gemessen an der Menge der ganzen toten Großeltern, die ihr als Ausrede benutzt, wäre Deutschland schon längst ausgestorben!
(Erfrischend originell fand ich übrigens den "kranken Papagei" als Ausrede.)

Ich selbst hatte einige Jobs in meiner Jugend: Videothek, Babysitterin, Hundesitterin, Fabrikarbeit, Rezeption im Fitnessstudio (das wäre mal einen eigenen Blogpost wert!), Maniküreset-Verpacken für Tschibo.
Ich gebe zu: der schlimmste Job davon war der Babysitterjob (dicht gefolgt von den Bodybuildern). Ich konnte mit dem trotzenden Kleinkind überhaupt nix anfangen und habe mich alsbald aus dem Staub gemacht.
Am meisten Spaß hatte ich beim Hundesitten (die gehorchen wenigstens auf's Wort) und in der Videothek, da habe ich die meiste Kohle verdient und es kamen eine Menge süßer Jungs, um sich die neuesten Bruce Lees auszuleihen.
Aber ich schweife ab...

Ich hoffe, ich konnte mich verständlich machen.
Vielleicht versucht ihr euch lieber direkt bei Bijou Brigitte oder Fit & Fun.

Savy?!

Tschüssi,
eure Juliane!






Liebe erwachsene Leser und innen,
ihr macht euch kein Bild...
... und haste mal 'ne Gute gefunden, verlässt dich das Flittchen für eine besser zahlende Familie (JA, es gibt Leute, die zahlen mehr als 10 Euro!) oder geht als Aupair nach Amerika oder ist dank der Depression seit Ommas undoder Oppas Tod *hüstelhüstel* nicht mehr arbeitsfähig.
Und mit dieser Erfahrung bin ich nicht alleine. Gott sei Dank, ich hatte es schon persönlich genommen.
Laut Kiga-Müttern und Blogleserinnen scheint es wahrscheinlicher beim Scheißen vom Blitz getroffen zu werden (hab ich eigentlich mal erzählt, dass es unsern UrOppa beim Scheißen dahingerafft hat??), als einen zuverlässigen Babysitter zu finden. Ein deutschlandweites Problem also.

Momentan sittet hier eine junge Dame, die sehr sehr lieb ist und Sozialpädagogik studiert. Ein echter Schatz. Unter der Hand vermittelt von einer KiGa-Mutter.

Aber: als Alleinwohnende kommste mit nur 1 BS nicht weit und so caste ich munter weiter. Quasi seit anderthalb Jahren im Dauercasting. Und das ist nicht mal halb so lustig wie bei GNTM.
In meinem dringenden Wunsch nach einer Zuverlässigen, wandte ich mich sogar an den katholischen Familiendienst, den ich bis dato gemieden habe, wie der Teufel das Weihwasser (höhö).
Und selbst diese sehr gläubige, junge Dame ist katastrophal unzuverlässig. Verschiebt kurzfristig Termine, kommt 30 min. zu spät., kann schulbedingt nur selten und auch erst wieder 6 Wochen, weil sie sich stark in der Jugendkirchenarbeit engagiert.
Löblich, aber: wieso sucht die einen Job?!

So, nun entschuldigt mich, ich muss a weng putzen, gleich stellt sich Angeline vor.
Und  bei dem Namen dürfen wir alle gespannt sein.


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